Presseberichte

Nur die Teilnehmerzahl stimmt beim Neustart nicht

Quelle: Gäubote | Christian Ignatzi

Vier Runden vor dem Rennende stockte Martin Brenner der Atem. In der Calwer Straße kollidierten die beiden Führenden
Benjamin Diener und Simon Schreck (Team Passione Bici) und stürzten. Glück im Unglück: Beide Fahrer konnten das Rennen mit leichten Schürfwunden zu Ende fahren. Benjamin Diener war der Sieg trotz des Malheurs nicht mehr zu nehmen.
Er hatte sich über das gesamte Rennen mit einer starken Leistung den ersten Platz verdient. Simon Schreck landete am Ende
auf dem dritten Rang, hinter Michael Pfeffer, der damit nur knapp am Aufstieg von der B- in die A-Klasse scheiterte.

Lediglich 25 Sportler am Start

Mit der vom Veranstalter RV Nufringen erwarteten Teilnehmerzahl von 50 Fahrern hat es nicht geklappt. 25 Sportler gingen am Samstag beim ersten Nufringer Kriterium seit fünf Jahren an den Start. „Beim Jugendrennen über fünf Runden hatten wir leider auch nur acht Teilnehmer“, sagte der RVN-Vorsitzende Martin Brenner, „aber für den Neuanfang nach dem Unfall vor fünf Jahren geht das in Ordnung.“ Dass die Nufringer bei der Neuauflage des Kriteriums nach einem unfallbedingten Abbruch im Jahr 2006 und dem bis in das vergangene Jahr gelaufenen Rechtsstreit noch vorsichtiger geworden sind, ist nachvollziehbar. Kommentator Reiner Dinger vom RSV Öschelbronn betont vor dem Start noch einmal, dass nach den Regelndes Bundes Deutscher Radfahrer gefahren wird und die Teilnahme auf eigene Gefahr erfolgt. Es sei wichtig, sich nach einem Sturz bei der Turnierleitung zu melden und den Unfallärzten Bescheid zu geben. So weit kommt es aber nicht. Auf der 72 Kilometer langen Strecke durch den Nufringer Ortskern stürzt keiner der Fahrer schwer. Ins Ziel kommen am Ende trotzdem nur noch 18 von ihnen. Platte Reifen, fehlende Kondition oder falsche Lenker machen manch einem einen Strich durch die Rechnung.

Trio setzt sich nach drei Runden ab

Schon nach drei Runden bildet sich ein klares Führungstrio, das das ganze Kriterium über dicht beisammenbleibt und um den Sieg fährt. Alle zehn Runden gibt es eine Punktwertung, bei der die vier besten Fahrer Zähler bekommen, die am Ende  zusammengerechnet werden. Eine kleine Überraschung in der Führungsgruppe, die 20 Runden vor Schluss auf acht Fahrer gewachsen ist, ist der Öschelbronner Michael Pfeffer, der das Rennen als bester Fahrer der B-Klasse beendet. Mit ihm kämpfen
Simon Schreck vom Team Passione Bici und Benjamin Diener vom Team Möbel Ehrmann um den Gesamtsieg.
Neben dem Preisgeld von 360 Euro, das auf die ersten 15 Fahrer verteilt wird, gibt es beim Nufringer Kriterium einen weiteren
Ansporn für die Fahrer. In unregelmäßigen Abständen ruft Reiner Dinger Sachund Geldprämien aus, die Nufringer Unternehmen
und Privatpersonen gespendet haben. „Ich laufe dann immer durch die Zuschauerreihen und bitte sie um Spenden
für die Fahrer, denn wenn einmal ein kleiner Unfall passiert, dann wird das schnell teuer“, sagt Martin Brenner. „Da ist es
schön, wenn sie ein paar Euro gewinnen.“

Prämien aus den Zuschauerreihen

Als er losgehen will, kommt schon der erste Nufringer und drückt ihm einen 50-Euro-Schein in die Hand. „Für die Fahrer“,
sagt er. „Aber nennt bloß nicht meinen Namen!“ Die Nufringer sind stolz auf ihren RV und freuen sich, dass nach fünf
Jahren endlich wieder ein Kriterium stattfindet.
Das Rennen hat einen kleinen Volksfest-Charakter. Im Start- und Zielbereich am Rathaus laufen Schlager- und Rockmusik. Es gibt Bier und Bratwurst und entlang der Strecke schauen die Leute aus ihren Fenstern und folgen dem Rennen.
Nach dem Kriterium wird in Nufringen mit einer Marktplatz-Hocketse weitergefeiert.
Martin Brenner ist am Abend zufrieden.
„Das war ein echt gutes Rennen und ich denke, dass wir das nächstes Jahr wiederholen werden.“

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