Presseberichte

Jorit Mohr schnappt sich DM-Bronze in Duderstadt

Quelle: Gäubote | SvenGruber

Bei der deutschen Kunstrad-Juniorenmeisterschaft in Duderstadt hat sich Jorit Mohr (RV Nufringen/158,44 Punkte) am Wochenende die Bronzemedaille geholt. Die erkältete Selina Marquardt vom RV Oberjesingen (138,74 Zähler) landete im Juniorinnenfeld nach einem Sturz kurz vor Schluss nur auf Rang sieben. Das Einrad-Quartett des RSV Öschelbronn fuhr nach einem groben Patzer auf Platz elf – und war hinterher dennoch zufrieden.

Am Ende eines aufregenden Wettkampftages bei der deutschen Meisterschaft (DM) der Junioren in Duderstadt gönnte sich Jorit Mohr ein Gläschen Sekt. „Die Bronzemedaille hier war sogar noch einen Tick schöner als der Vize-Schülermeistertitel 2008 bei der DM in Gutach“, blickte der frischgebackene Dritte des RV Nufringen glücklich auf die nachmittägliche Juniorenkonkurrenz
zurück: „Die Stimmung vor allem der vielen Nufringer Fans war wirklich klasse.“
Bereits der Gang zur Siegerehrung zusammen mit dem neuen Titelträger Moritz Herbst (RSV Wendlingen/173,63 Punkte) und dem Vorjahressieger Philipp Kränzle vom RSV Erlenbach (171,90) war für Mohr ein entspanntes Vergnügen gewesen. „Beide
sind mir leistungstechnisch noch ein gutes Stück voraus“, wusste der Bronzemedaillengewinner seinen dritten Rang
wahrlich einzuschätzen.
Dabei musste der Gültlinger vor dem Wettkampf seine eigenen Nerven im Zaun halten. „Ich habe mir selbst großen Druck aufgebaut“, sagte Mohr hinterher dennoch ganz gelöst. Warum auch nicht? „Rückwärtsserie, der Sattellenkerstand rückwärts
sowie der Mautesprung gleich zu Beginn liefen optimal“, freute sich der 16-Jährige – somit auch der Rest der Übung. Lediglich bei der Kehrsitzsteiger-Drehung tauchten kleinere Probleme mit dem schnellen Boden auf – und dementsprechend Abzüge im Wertungsbogen. „Da bin ich zu zaghaft eingefahren und konnte die letzte Drehung nicht vollenden“, erklärte Mohr, fügte aber erfreut an: „Dafür ist mir die Kehrstandsteiger-Acht im Wettkampf gelungen.“
Trainerin Carola Eipper zog denn auch ein überaus positives Fazit für die komplette Saison: „Die Medaille ist die Krönung. Damit hat er seinen dritten Rang auf nationaler Ebene gefestigt.“ Der Lohn der harten Arbeit folgte prompt: Mohr durfte nicht nur die Bronzemedaille in Empfang nehmen – sondern bekam gleich noch das Ticket als Ersatzfahrer für die Junioren-Europameisterschaft am 3. und 4. Juni im österreichischen Höchst mit dazu. „Das hat er sich wirklich verdient“, stellte Eipper mit Genugtuung fest.

Auch die weiblichen Nufringer Starter zeigten durchweg gute Leistungen und konnten sich gegenüber der letztjährigen DM in Kamp-Lintfort steigern. Madalena Beck (131,01 Zähler) als Zehnte und Jessica Singer (129,36) unmittelbar hinter ihrer Teamkollegin verbesserten sich um sechs beziehungsweise zwei Plätze. „Jessica ist ohne Sturz gefahren und erhielt nur bei der Kehrreitsitzsteiger-Drehung Abzüge“, analysierte Carola Eipper. Und das, obwohl Singer gerade erst ihre mittlere Reife bestanden hatte und direkt von der Klassen-Abschlussfahrt nach Duderstadt gereist war. „Madalena dagegen musste leider bei ihrer Frontlenkerstand-Drehung vom Rad, was ihr so gut wie nie passiert“, fand RVN-Coach Eipper bei Becks Vorstellung keinen weiteren Ansatz zur Kritik: „Der Rest war einwandfrei.“
Freuen konnte sich die Trainerin auch über den Achtungserfolg von Vanessa Günther (109,55) bei ihrer DM-Premiere. „Sie hat eine richtig tolle Kür gezeigt“, lobte Eipper ihr Nesthäkchen. Nur bei der letzten Übung, dem Standsteiger rückwärts, musste die Jüngste im Bunde absteigen – und verpasste damit eine neue persönliche Bestleistung. „Den vorletzten Rang mit der niedrigsten eingereichten Punktzahl erreicht zu haben, schafft nicht jede“, war Eipper mächtig stolz auf ihren 14-jährigen Schützling.
Selina Marquardt mit Handicap Nicht so gute Laune versprühte dagegen Selina Marquardt. Nach Rang drei im vergangenen Jahr reichte es für die Fahrerin vom RV Oberjesingen krankheitsbedingt dieses Mal immerhin noch zu Platz sieben (138,74). „Ich plage mich schon seit Anfang April mit einer hartnäckigen Erkältung herum, die immer wieder aufflammt“, erklärte die RVO-Spitzenathletin. Und war über ihr Abschneiden trotzdem enttäuscht.
Zwar gelangen ihr der Mautesprung und die Drehungen ohne Probleme. Dafür klappten die Übergänge nicht wie gewohnt: Der sonst sicher beherrschte Wechsel vom Kehrhangstandsteiger in den Standsteiger rückwärts mündete für Marquardt kurz vor Schluss in einen Sturz.
Bitter: Damit war eine Wiederholung der kompletten Übung ausgeschlossen – und 100 Prozent Abzug die Folge. „Wäre ich nicht gerade beim Ascent-Cup mit 155,30 Punkten neue persönliche Bestleistung gefahren, hätte mich das Ergebnis heute nicht so geärgert“, gab Marquardt zu. Immerhin machte es ihre Freundin Viola Brand vom RSV Unterweissach (159,60 Zähler) besser – und krönte sich zur neuen deutschen Meisterin vor Hannah Auth (RSV Weiterode/154,16) und Maren Haase (RSC Weiden/149,50). Darüber hinaus fand das Wochenende für Marquardt ein versöhnliches Ende: „Ich bin wieder für den deutschen C-Kader nominiert worden. Das war wichtig.“ Unter dem Strich zufrieden mit ihrem Einrad-Quartett zeigte sich auch Sieglinde
Bergler. Für die Trainerin vom RSV Öschelbronn bedeutete der elfte Rang (72,42 Punkte) einen gelungenen Abschluss beim altersbedingt letzten Start ihres Teams in der Juniorenklasse: „Wir sind sehr harmonisch gefahren, trotz eines dicken Dummheitsfehlers.“ Beim Stern zeigte ein Einrad nicht zur Mitte – prompt zogen die Wertungsrichter satte vier Punkte ab. Sonst wäre für das RSV-Quartett deutlich mehr drin gewesen. Derweil landeten die beiden Aacher Teams I und II (81,49 und 78,65) und der RSV Steinhöring (77,90) vorne auf dem Podium. Die erste Enttäuschung im RSV-Lager war schnell vorbei: „Zweitbestes württembergisches Team hinter Friedrichshafen zu sein, ist doch auch toll“, resümierte Bergler.

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